der sekundäre Krankheitsgewinn

mit diesem Begriff konnte ich erstmal überhaupt nichts anfangen und hatte ich bis zu dem Buch von Klaus Bernhardt auch noch nie gehört.
Sekundärer Krankheitsgewinn... mmmhh... ich will doch nichts gewinnen. Mir geht es doch wirklich nicht gut, oder?!?

 

Krankheitsgewinn (engl.: morbid gain) ist eine allgemeine Bezeichnung für die objektiven und/oder subjektiven Vorteile, die ein (tatsächlich oder vermeintlich) Kranker aus seiner Krankheit bzw. die ein Patient aus seiner Diagnose zieht. Sobald ein Mensch die Rolle des Kranken einnimmt, kann er in der europäischen Kultur in der Regel davon ausgehen,von Alltagspflichten entbunden zu werden,Anteilnahme / Mitleid / Mitgefühl zu erfahren und/oder von seiner Umwelt schonend behandelt zu werden.Auch kann der Kranke mit wirtschaftlicher Unterstützung von Sozialversicherungsträgern rechnen; er wird dadurch teilweise oder ganz von der eigenen Erwerbsarbeit entbunden.[1]Diese gesellschaftlich allgemein gewünschte Einstellung ist von Aggravation und Simulation zu unterscheiden:Simulation ist eine absichtliche und bewusste Vortäuschung und Nachahmung der Krankheitssymptome ohne Krankheitswert.Bei der Aggravation sind tatsächliche Krankheitsveränderungen vorhanden; diese werden absichtlich überbetont.[2]

Die Einteilung in primären Krankheitsgewinn und sekundären Krankheitsgewinn geht zurück auf Sigmund Freud, den Begründer der Psychoanalyse.Der primäre Krankheitsgewinn (innerer Krankheitsgewinn[3]) besteht in inneren oder direkten Vorteilen, die der kranke Mensch aus seinen Symptomen zieht: z. B. kann er dadurch als unangenehm empfundenen Situationen oder Konflikten aus dem Weg gehen. Das Symptom wird dann zwar als unangenehm erlebt, jedoch erlaubt es dem Kranken, keine sofortige (aus dem Konflikt herausführende) Entscheidung treffen zu müssen (oft erkennt er einen Konflikt, den er hat oder in dem er steht, gar nicht als solchen). Er fühlt sich nur in einer unangenehmen (für ihn z. Z. ausweglos erscheinenden) Situation, welche ihn schwächt. Der Zusammenhang zwischen Konflikt und Krankheitssymptomen wird nicht für möglich gehalten und bleibt unbewusst. Auch kann das Symptom unbewusst dazu dienen, unangenehmeren Konflikten aus dem Weg zu gehen (z. B. das plötzliche Erkranken vor einer schweren Prüfung). Ein Beispiel wäre, wenn eine hysterische Blindheit einem hilft, angstauslösende Situationen nicht mehr zu sehen.[4]Der sekundäre Krankheitsgewinn (äußerer Krankheitsgewinn[3]) besteht in den äußeren Vorteilen, die der kranke Mensch aus bestehenden Symptomen ziehen kann, wie dem Zugewinn an Aufmerksamkeit und Beachtung durch seine Umwelt und/oder z. B. der Möglichkeit, im Bett bleiben zu können und dort Nahrung serviert zu bekommen.[5] Stavros Mentzos sieht in diesem Aspekt eine allgemeine Bedeutung des Symptoms, die nicht nur bei der Hysterie, sondern auch bei anderen psychischen Auffälligkeiten wie etwa bei Zwängen und Phobien einen kommunikativen Aspekt dieser Symptomsprache offenbaren und damit gleichzeitig auch einen therapeutischen Zugang ermöglichen.
(Quelle: Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheitsgewinn)

 

mmhh... war es also das? Hatte ich anfangs wirklich Probleme und Schwierigkeiten und waren Diese schon lange verschwunden?
Tat ich Vieles aus Bequemlichkeit nicht mehr?
Ich stand mit mir in einem weiteren täglichen Konflikt (zusätzlich zu meinem Kopfsalat)
Deine Probleme sieht ja keiner. Du hast keinen Verband, keinen Gips, kein Pflaster.
Alles was zu einem menschlichen Körper gehört ist am richtigen Platz.

Wenn du jetzt zu irgendwas absolut keine Lust hast, schiebst du dann einfach vor das es dir nicht gut geht, oder geht es dir wirklich nicht gut?


Was musst du denn alles nicht mehr machen seitdem es dir schlecht geht?
- nicht mehr einkaufen gehen

- nicht mal mehr vor die Tür

- hast keinen Stress mit Familie und Freunden

- hast kaum noch Verpflichtungen

- musst nicht mehr arbeiten gehen

- kannst den ganzen Tag auf dem Sofa vor dem TV liegen

- kannst dich zu Terminen fahren lassen, brauchst keinen Parkplatz suchen

 

Aber waren das jetzt alles Gründe die man als "Gewinn" bezeichnen konnte?
Mal einen Tag auf dem Sofa vorm TV zu verbringen ist ja ganz schön, aber 4 Jahre lang?
Keinen Stress mehr  mit Familie und Freunden bedeutete aber auch keinen von ihnen mehr zu sehen
nicht mehr zu arbeiten, bedeutet aber auch eine Abhängigkeit die du eigentlich absolut nicht leiden kannst.

Keine  Verpflichtungen zu haben ist ja auch mal ganz schön, aber gar nichts mehr zu machen?
Habe ich Tatsächlich eine Depression und Angst oder bin ich einfach nur absolut faul und bequem geworden?