Panikattacken, Depressionen und                   generalisierte Angststörung

und meine Zeit in der Psychiatrie

Wenn man eine Veränderung wirklich möchte, wird der Wille eines Tages größer sein als die Angst!

 

So, wie war das jetzt mit den Panikattacken?
Sie kamen aus dem Nichts, blieben einige Zeit und verschwanden so wie sie gekommen waren.
Ich traute mich nichts mehr. Meine Hunde wurden zu „Garten-Hunden“, könnte ja schließlich sein, dass ich in der Feldmark eine Panikattacke bekomme, umfalle und keiner merkt es.
Einkaufen gehen ging auch nicht mehr, nachdem ich im Supermarkt am Gemüseregal eine Panikattacke erlitt.
Sämtliche Alltagstätigkeiten konnte ich nicht mehr erledigen. Nur zu Hause war ich sicher.
Was ja eigentlich absoluter Blödsinn war, weil ich zu Hause alleine war.
Ich hatte einfach nur panische Angst sterben zu müssen.

Es begann jedesmal mit Herzrasen und Schweißausbrüchen, die Hände fingen an zu zittern, die Lippen kribbelten, es zog sich eine Art Gänsehaut durch den ganzen Körper, die Beine wurden schwer wie Blei.

An einem Samstag Ende Januar 2015 lag ich auf dem Sofa (das war ja eigentlich der sicherste Platz für mich) und wie aus dem Nichts zogen sich Brain-Zaps (wie elektrische Schläge) durch meinen Kopf. Mein kompletter Körper fing an zu zittern und ich hatte nichts mehr unter Kontrolle. Im Nachhinein kann ich sagen, ich sah aus wie ein Fisch an Land.
"Hast du jetzt auch noch Epilepsie?" Ich wollte unbedingt ins Krankenhaus, also fuhr mein Mann mich in die Notaufnahme.
Alle Test wurden durchgeführt, EKG, Blutdruckmessungen, Blutproben... die Notärztin fragte mich ob ich schon einmal von der psychosomatischen Abteilung in der Psychiatrie gehört hätte? WAS??? Psychiatrie?? Was soll das denn jetzt? Ich bin doch nicht verrückt, ich habe Schmerzen und unerklärliche Beschwerden. Ja, aber das ist doch alles nur psychisch bei Ihnen! Wie bitte?
Ich heulte nur noch und konnte die Welt nicht mehr verstehen. Ich sollte also "verrückt" sein. Ich konnte es nicht fassen.
Mein Hausarzt war dann am folgenden Montag auch der Meinung das es nur psychisch sein könnte nachdem wir ja nun alles getestet hätten.
Ich hatte keine Kraft mehr, also fuhr ich im Februar 2015 Rotz und Wasser heulend in die Psychiatrie.


Die ersten 2 Tage saß ich dort auf meinem Bett und heulte. Ich wollte nichts essen und niemanden sehen. Langsam fing ich an mich mit meiner Bettnachbarin auszutauschen. Sie litt ebenfalls lange Zeit unter Panikattacken und einer generalisierten Angststörung mit selbstv
erletzendem Verhalten. Sie war bereits das zweite Mal in der psychosomatischen Abteilung untergebracht. Wir redeten viel und ich nahm an den Angeboten teil. Jeden Tag standen Sportübungen mit den Physiotherapeuten auf dem Programm. Einmal die Woche Einzelgespräch beim Psychologen, zweimal die Woche Gruppentherapie und diverse Vorträge zu psychosomatischen Beschwerden.
Bei meinem zweiten Einzelgespräch fragte mich der Psychologe dann "was machen Sie hier eigentlich? Ich kann bei Ihnen keine psychosomatischen Störungen feststellen" Heute glaube ich zu wissen warum es mir dort gut ging und ich so gut wie keine Symptome aufwies.
Die Depression und die Angst zu sterben blieb zwar bestehen, aber die Schmerzen waren kaum bis gar nicht vorhanden.

Eigentlich ist vorgesehen 6-8 Wochen in der Psychiatrie zu bleiben, da ich aber mehr oder weniger freiwillig dort war,
ging ich nach 2 Wochen. Das brachte mir irgendwie auch alles nichts.
Abschlussbericht: Wir entlassen die Patientin in einem stabilen psychischen Zustand.
Naja ob das nun wirklich so war?
 
Ich ging nocheinmal zum Neurologen. Dieser verordnete mir Antidepressiva (Venlafaxin 75mg). Ich hatte 2 Jahre lang dagegen angekämpft so ein "Zeug" zu nehmen, aber ich hatte das Gefühl ich schaffe es einfach nicht mehr alleine. Zumal ich im Mai heiraten wollte. Also begann ich die Psychopillen (wie ich sie nenne, aber nicht abwertend gemeint!!! Bei vielen psychischen Erkrankungen können diese Medikamente das Leben bestimmt erleichtern/verbessern) einzunehmen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, plätscherte alles weiter vor sich hin. Die Schmerzen, die depressiven Stimmungen und das Unwohlsein blieben, die Panikattacken blieben auch, die Angst zu sterben wollte auch nicht weichen. Heiraten konnte ich zum Glück trotz allem.


Da irgendwann sämtliche Menschen in meiner Umgebung davon überzeugt waren (Freunde, Familie, Ärzte), dass alles nur psychisch sein konnte, glaubte ich das irgendwann selbst. Dadurch fiel ich nur leider immer tiefer in die Depression.
In dieses fiese, heimtückische, tiefschwarze Loch ohne Netz und doppelten Boden, ohne Licht, ohne Hoffnung, ohne Freude, ohne jegliche Motivation, mit vielen Tränen und Alpträumen
.
Es war so schlimm, dass ich eine Zeitlang sogar Angst hatte ins Bett zu gehen.
Ich stand abends vor meinem Bett und mein ganzer Körper zitterte.

Ständig war es was Anderes und auf jedes bisschen reagierten Kopf und Körper sofort!
Da sticht es - oh Gott - Panik
Da zieht es - oh Gott - Panik
Da zuckt es - oh Gott - Panik

2 Beispiele die mir heute absolut absurd erscheinen, die aber genauso waren:

1. Ich trug ein Cap:
Ich lief also mit meinem Cap rum, irgendwie verfingen sich ein, zwei Haare in dem Verschluss und bei Bewegung zog es natürlich am Hinterkopf. Ach du Scheiße! Das muss ein Schlaganfall sein. Ich brach sofort in Panik aus. Fing an zu zittern und das Herz raste.
Ich riss mir in meiner Panik das Cap vom Kopf. Die Schmerzen waren weg. Die Haare hingen im Verschluss. Die hatte ich mir ja mit ausgerissen als das Cap ganz dringend vom Kopf musste.
Das darf ja wohl nicht wahr sein. Dein Kopf reagiert jetzt hier wirklich auf jeden noch so kleinen Scheiß!!
 

2. ich verlor meine Kette:
Mein Mann schenkte mir zu meinem 29. Geburtstag eine Halskette mit einem Anhänger. Ein Herz geformt aus Engelsflügeln.
Ich trug diese Kette von da an ständig. Ich nahm sie weder zum Schlafen noch zum Duschen ab. Diese Kette begleitete mich in die Psychiatrie, diese Kette erlebte jeder meiner Panikattacken mit.
Eines Tages fiel mir diese Kette vom Hals. Ich sah wie die Kette fiel und in diesem Moment stieg die Panik in mir hoch
"Das ist ein Zeichen! Jetzt musst du sterben!" Mein Herz raste, der Schweiß lief, ich zitterte wie Espenlaub, ich weinte.
Mein Mann fand mich auf dem Badezimmerboden hockend, weinend und zitternd. "Was ist denn mit dir los?"
"Ich muss jetzt sterben!"
Natürlich bin ich nicht gestorben, aber es war schon sehr erschreckend wie mein Kopf auf diese Situation reagierte.
Hinterher stellte ich fest, dass der Verschluss einfach nur "ausgeleiert" war. Nach 2,5 Jahren permanenten Tragens in jeder Lebenslage hat dieses winzige Stück Metall eben irgendwann den Halt verloren.

 

Keiner konnte mein Verhalten verstehen. Ich wollte nicht mehr aufstehen, ich wollte nicht mehr vor die Tür, ich wollte einfach nur alleine sein. Ich hatte zu nichts mehr Lust, ich konnte mich über nichts mehr freuen. Die Welt war einfach nur dunkelschwarz und schrecklich!
Wenn ich mal mit dem Auto unterwegs war, kam mir oft der Gedanke einfach gegen einen Baum zu fahren. Entweder du überlebst das und dann wirst du im Krankenhaus mal richtig durchgecheckt und die finden endlich raus warum es dir so geht, oder es ist dann endlich alles vorbei. Es blieb zum Glück immer nur bei dem Gedanken, ich hatte ja schließlich Angst zu sterben, woher kam dann also dieser Gedanke?
Die Frage kann ich mir bis heute leider nicht beantworten.

Eine Freundin wollte mich aus dem Loch rausholen. Sie kam jeden Tag vorbei und ging mit mir zusammen mit meinen Hunden spazieren, wir redeten viel, wir schwiegen gemeinsam, wir weinten gemeinsam. Eine wirkliche Besserung wollte sich bei mir aber nicht so richtig einstellen.
War ich unter vielen Leuten (Geburtstagsfeiern, etc.) merkte niemand wie schlecht es mir wirklich ging. Innerlich war ich jedesmal am explodieren, hatte Herzrasen, Herzklopfen und fühlte mich einfach nur unwohl. Gezeigt habe ich es nie. Alle waren der Meinung mir ginge es doch gut.
Ich fing an zu trinken. Trank ich 3-4 Gläser Wein ging es mir super. Ich hatte keine Beschwerden und vor allem keine Angst! Ich trank jeden Abend. Leider merkte ich nicht in welchem Teufelskreis ich mich befand. Für die Zeit wo ich trank ging es mir super, dafür aber am nächsten Tag umso schlechter.
Einer meiner Ärzte sagte "ist doch toll das es sich mit Alkohol ablenken lässt, wenn Sie was ernsthaftes hätten, hätte sie auch unter Alkoholeinfluss Schmerzen"
Das ich zu dem Arzt nie mehr gegangen bin, brauche ich wohl nicht erwähnen.

Ich kaufte mir das Buch von Klaus Bernhardt - Panikattacken und andere Angststörungen loswerden. Das muss helfen dachte ich.
In vielen Kapiteln fand ich mich wieder.
Es kam die "Erleuchtung" es muss an der Arbeit liegen.
Ich kündigte meinen tristen Bürojob und bewarb mich in der Psychiatrie um einen Ausbildungsplatz zur Gesundheits-und Krankenpflegerin.
Im September 2015 ging es los. Ich liebte diesen Job. Ich hatte endlich wieder eine Aufgabe und nicht ganz uneigennützig lernte ich auch noch etwas über den menschlichen Körper.

Die Depression verschwand allmählich, ich war immer besser drauf, ich war zwar noch nicht "die Alte" aber es wurde etwas besser.
Allerdings kamen die Panikattacken noch ab und an zum Vorschein, die Schmerzen, die unerklärlichen Beschwerden wollten auch nicht weggehen und die Angst zu sterben blieb, wie ein angetrocknetes Kaugummi auf dem Gehweg, bestehen.
Nach einiger Zeit Schulunterricht wurden wir auf den Stationen eingesetzt. Ich kam auf eine Station die Depressionen behandelte.
Wie passend.
Leider konnte ich diese Ausbildung nicht beenden. Im Februar 2016 musste ich operiert werden und war über 12 Wochen krank geschrieben. Leider zu lange um nach 3 Jahren Lehrzeit noch zum Examen zugelassen zu werden. Ich hätte im September 2016 noch einmal komplett von vorne beginnen können, aber das wollte ich nicht mehr. Heute bereue ich es, dass ich es nicht gemacht habe, aber das ist eine andere Geschichte.

Im März 2016 bekam ich plötzlich eine starke Nesselsucht. Jeden Morgen war mein Gesicht komplett zugeschwollen und ich hatte überall rote Flecken am Körper. Na das war für meine Angststörung natürlich wieder ein gefundenes Fressen.
Nach dem Besuch beim Hautarzt bekam ich Antihistaminika. Die Nesselsucht verschwand und auch alles Andere war wie weggeblasen. Keine Panikattacken, keine Blähungen und Verdauungsstörungen, keine Sehstörungen, keine ach einfach alles war super.
Von März bis Mai 2016 fuhr ich fast täglich 40km mit dem Auto zu einer Freundin und ging mit ihr 3-4 Std. durch den Wald.
Es war wie ein neues Leben. Ich ging zum Neurologen und wollte die Antidepressiva absetzen und tat es auch.
Leider sollte "mein neues Leben" nicht ewig dauern.
Nachdem die Nesselsucht verschwunden war, nahm ich die Antihistaminika auch nicht mehr.
Es ging wieder alles von vorne los. Angstzustände, Panikattacken, Depression, Schmerzen, Verdauungsprobleme, Unwohlsein.... 
Arbeiten gehen musste ich aber trotzdem irgendwie. Ich besorgte mir Kytta-Sedativum und bewarb mich wieder in meinem alten, langweiligen Bereich. Ich wurde eingestellt, hielt es aber nur 3 Wochen aus. Jeden Morgen Panikattacken im Auto, Herzrasen, Zittern und Schweißausbrüche im Büro. Kytta half also auch nicht. Na vielleicht ja Lasea. Ähm nein!
Dann sollte ich auch noch auf Dienstreise nach Bayern. AUF KEINEN FALL! Ich weigerte mich diese Dienstreise anzutreten und die Geschäftsleitung und ich beschlossen, dass wir nicht zusammenpassten.
Ich bewarb mich erneut. Wieder in meinem alten Bereich.
Ich bekam auch wieder schnell eine neue Stelle. Aber auch hier fühlte ich mich nicht wohl.
Jeden 2. Morgen Panikattacken im Auto, statt zur Arbeit, weinend beim Hausarzt in der der Praxis gesessen.
3 Wochen lang habe ich jeden Morgen erbrochen.
Die Ärzte sagten wieder "alles nur psychisch".
Irgendwann war ich von diesem Satz so angefressen, dass ich den Hausarzt wechseln wollte, obwohl mein Hausarzt ja eigentlich mein Held ist?! Egal, vielleicht findet "der Neue" ja endlich was.
Aber auch Di
eser teilte mir mit "alles nur psychisch", verordnete mir Iberogast gegen die Magenbeschwerden, Lorazepam (Benzodiazepine) gegen die Ängste und stellte mir eine Überweisung zum Psychologen aus.
Ich heulte wieder nur Rotz- und Wasser und war einfach nur enttäuscht von der Welt.
Lorazepam wollte ich unter gar keinen Umständen zu mir nehmen, also fuhr ich wieder zum Neurologen.
Dieser verschrieb mir Escitalopram 5mg.
Ich war allerdings immer mehr davon überzeugt, dass es eben nicht alles nur psychisch ist! Ich war und bin mir sicher, dass es etwas mit meinem Körper zu tun hat, auch wenn bisher keiner was finden konnte!


Das gewisse Dinge psychischer Natur sein mögen will ich nicht abstreiten. Ich glaube schon, dass der Kopf einem einige Streiche spielen kann, dass man sich gewisse Verhaltensweisen antrainieren kann und das auch die Psyche Schmerzen am Körper verursachen kann.
Immerhin gehören Psyche und Körper ja unmittelbar zusammen. Das das Zusammenspiel zwischen den Beiden mal aus den Fugen geraten kann finde ich nur logisch, aber ich war/bin überzeugt, dass die Ursache in meinem Fall an einer anderen Stelle lag/liegt.
Ich weiß aber auch, dass ein gewisser Teil von mir mittlerweile psychisch wirklich angeschlagen ist, das gewisse Verhaltens- und Denkmuster meinem Kopf entspringen und ich lernen muss die Signale meines Körpers wieder "normal" zu deuten.
Nicht jedes ziehen ist ein Schlaganfall, nicht jeder Druck ist gleich ein Herzinfarkt und nicht jedes Wehwehchen bedeutet, dass ich sterben muss. Bis ich wieder ein normales Verhältnis zu meinem Körper habe ist es noch ein langer Weg, aber ich glaube fest daran, dass wenn die Ursache erstmal gefunden und behoben ist, es wieder möglich sein wird "normal" zu leben und vor allem wieder Freude am Leben zu haben.

Bei meiner neuen Arbeitsstelle traf ich auf 2 Kolleginnen. Die erste (48 Jahre alt) berichtete mir von einer posttraumatischen Belastungsstörung und einem Burn out. Die Nächste (32 Jahre alt) berichtete von einer generalisierten Angststörung inkl. Panikattacken.  
Ich dachte das kann doch nicht wahr sein?!? Aber gut zu wissen, dass du nicht alleine bist!

Bis Januar 2017 hielt ich es aus, dann konnte ich einfach nicht mehr. Jeden morgen diese Übelkeit, das Übergeben, die Blähungen, die Schmerzen, dieses Unwohlsein, dieses Quälen zur Arbeit. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich vereinbarte mit meinem Mann, dass ich erstmal eine Auszeit nehme. Es brachte leider nichts, jeden 2. Morgen statt zur Arbeit zum Arzt zu fahren.
Den einen Morgen saß ich wieder heulend bei meinem Arzt und bettelte ihn um weitere Tabletten an, das Escitalopram hatte ich nach 3 Monaten wieder abgesetzt, weil ich es nicht vertrug. 
Mein Arzt meinte am besagten Morgen, dass ich die nicht bräuchte, aber ich konnte mit diesem Zustand nicht mehr leben. Ich brauchte Hilfe. Nach einigen Minuten betteln, verschrieb er mir Doxepin 25mg.

Ich war stinksauer, auf mich selbst, auf die Welt, auf die Ärzte, auf einfach alles. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich arbeite gern, ich bin gern unterwegs, ich bin alleine in die USA geflogen, ich bin in den USA mehrere Meilen Mutterseelenalleine auf den Highways gefahren, ich bin alleine nach Shanghai geflogen, ich fuhr in China mehrere, tausende Kilometer alleine im Auto. 
Ich ging in Shanghai einkaufen, wo man mindestens 1-1,5 Std. an den Kassen warten musste.
Jetzt sollte das alles auf einmal nicht mehr gehen. Jetzt konnte ich nichtmal in den kleinen Supermarkt nebenan, weil ich keine 2min. an der Kasse aushielt, jetzt sollte ich kein Auto mehr fahren können, nichtmal bis in den Nachbarort? Arbeiten soll auch nicht mehr gehen?
Ich fing also erneut an zu trinken und war nur noch sauer und traurig.

Ich entdeckte eine Heilpraktikerin für Psychotherapie. Versuchst du das jetzt halt.
Mmmmh... War ja eine ganz nette Erfahrung, aber so richtig helfen wollte das auch nicht.
Naja dann probieren wir eben mal Psycho-Kinesologie, vielleicht ist das ja der Schlüssel zu allem?
Half leider auch nicht besonders.
Nagut vielleicht Chiropraktik... also zum Chiropraktiker. Ja der löste zwar so einige Verspannungen und Blockaden, aber besser ging es mir trotzdem nicht. Er empfahl mir aber eine weitere Heilpraktikerin. Nagut, jetzt hast du schon so viele durch, probierst du das Nächste.
Sie machte eine Dunkelfelddiagnostik. Ihre Leber arbeitet nicht in Ihrem Sinne, Ihr Immunsystem funktioniert nicht so richtig, da passt was nicht und da auch nicht.
War da endlich jemand der mich versteht? Ich bekam ozonisiertes Olivenöl und hatte die Hoffnung jetzt wird alles gut.
Naja es wurde ein ganz klein wenig besser, aber gut war es immer noch nicht. Die Panikattacken im Auto blieben und viele andere Dinge auch.
Ich hatte  eine stark ausgeprägte Angst vor der Angst! Okay, es nutzt alles nichts. Jetzt suchst du dir eben doch nochmal einen Psychologen.

 


Immer öfter bekam ich von den Leuten in meinem Umfeld zu hören
"du musst mal deine Einstellung ändern"
"krieg langsam mal den Arsch hoch"
"wie soll dein Leben denn weiter gehen"
"jetzt akzeptier doch endlich mal, dass du gesund bist und dir alles nur einbildest"

"du jammerst nur, aber änderst nichts."
"du willst ja nur Aufmerksamkeit"
"jeder hat doch mal Schmerzen oder nen schlechten Tag"
"von aufm Sofa liegen kann es ja nicht besser werden"
"immer bist du nur am Jammern, man will doch mal über die schönen Dinge im Leben sprechen"

Ja ihr Lieben Kritiker, ich würde auch gern über die schönen Dinge im Leben sprechen. Leider sind da zur Zeit aber keine!!!
Keiner, der es nicht selbst erlebt, kann sich in diese Situation hineinversetzen!


Glaubt ihr ich finde mein Leben schön so wie es jetzt ist?
Glaubt ihr ich finde es toll mit 32 Jahren zu leben als wäre schon alles zu Ende?
Glaubt ihr ich habe kein schlechtes Gewissen alle Verabredungen absagen zu müssen, weil ich es nicht schaffe ins Auto zu steigen?
Glaubt ihr ich mache das alles mit Absicht?
Glaubt ihr wirklich ich möchte nur Aufmerksamkeit?
Glaubt ihr es kostet keine Überwindung euch um Hilfe zu bitten?
Glaubt ihr zu Hause "eingesperrt" zu sein, weil man sich nicht vor die Tür traut ,ist toll?
Glaubt ihr es macht Spaß von einem Arzt zum Nächsten und von einem Heilpraktiker zum Nächsten zu rennen und immer nur zu hören, dass man "verrückt" ist und sich alles nur einbildet obwohl man weiß das mit einem was nicht stimmt?

Glaubt ihr es ist absolut schön, nicht mehr zu wissen wie es sich anfühlt "normal" zu sein?
Glaubt ihr es kostet alles keine Kraft
 

 

WER MEINEN WEG GEGANGEN IST, DARF NUN ÜBER MICH URTEILEN!!!!

Ich soll immer gute Laune haben?                                                                           Sagen was andere hören wollen?                                                                              Meine Fresse halten?                                                                                                  Perfekt sein?                                                                                                            Für andere da sein?                                                                                                   Wisst ihr was?                                                                                                       EINEN SCHEISS MUSS ICH!